Folgende vier Fähigkeiten oder Kompetenzen sind zentral für den Dialogprozess:
Voicing – die Stimme erheben
Sich der (inneren) Stimme bewusst werden. „Was ist es, was ich meine? Und wie sage ich das, was ich meine?“ Das aussprechen, was für mich wahr ist. Den Mut haben klar zu sagen, was ich denke. Überwindung der Angst vor Zurückweisung. Das Bedeutet auch Fragen nicht nur an andere, sondern auch an sich selbst zu stellen.
Listening – (empathisches) Zuhören
Die Fähigkeit des Zuhörens bedeutet, mich innerlich leer zu machen und Raum zu haben, damit das, was der andere sagt, in mich eindringen und so Resonanz erzeugen kann. Dabei geht es nicht nur um die Inhalte, auch „wie“ etwas gesagt wird. Zuhören meint auch in sich selbst hören und achtsam sein, auf die Gefühle, die damit in mir ausgelöst werden.
Respecting – Unterschiede Respektieren
Personen und Funktionen wertschätzend begegnen. Respekt bedeutet auch das Anerkennen von Grenzen, diese nicht zu überschreiten aber sich auch nicht zu distanzieren. Es bedeutet Dinge stehen zu lassen, nicht zu korrigieren, nicht überzeugen zu wollen von der eigenen Ansicht. Mehrere Perspektiven und Ansichten nebeneinander stehen lassen. Differenzen müssen nicht aufgelöst, nur geklärt werden.
Suspending – „in der Schwebe halten“
Heisst zwischen Beobachten und Bewerten zu unterscheiden. Eigene Impulse und Gedanken beobachten und reflektieren, wie sie zustande kommen. Es geht nicht darum etwas zu unterdrücken, auch nicht für etwas Stellung zu beziehen. Das eigene Denken wird nachvollziehbar gemacht. Das „in der Schwebe halten“ kann ich auch nutzen um mir selbst über die eigene Position klar zu werden. Es ist eine Haltung des Lernens nicht des Wissens.